Aktion gegen christliche Fundamentalist_innen
Am Samstag (16.06.2012) kam es zu einem beinahe in jeglicher Hinsicht äußerst amüsanten Spektakel in der Wiener Innenstadt: Vision2000, eine frauen*verachtende homophobe, trans*phobe, ewiggestrige fundamentalistische christliche Organisation, hatte zum Protestbeten gegen die Regenbogenparade aufgerufen (soweit der unlustige Teil). Doch dieses Vorhaben erwies sich schnell als veritabler Reinfall: Während nur rund 30 katholische Fundamentalist_innen auftauchten, waren ca. 150-200 queer / queer-feministische / feministische Aktivist_innen erschienen (den Aufruf dazu findet ihr in einem früheren ra.verse-Beitrag), die der ewiggestrigen Bibelexegese ein farbenfrohes Spektakel entgegensetzten. In Folge einige Eindrücke in Wort und Bild.
Gleich beim Eintreffen der christlichen Fundamentalist_innen setzt es eine bittere Erkenntnis für diese: Ihre GegnerInnen sind in weit größerer Zahl gekommen.
Gerade einmal ein kleines Grüppchen der Gebetsliga für Homophobie (Anmerkung: Nicht-offizielle Bezeichnung) hat sich zusammengefunden.
Leider ist der Feind wirklich überall, jegliche Versuche der homophoben Indoktrination gehen von Anfang an in Pfiffen, Parolen und den Rhythmen der Samba-Band unter.
All dies übrigens sehr zum Gaudium der umstehenden Tourist_innen. Die frauenverachtende, homophobe und trans*phobe Botschaft der Fundis hat es wahrlich nicht leicht an diesem Tag.
Kein Wunder, dass sich so mancher der Fundamentalist_innen umzubesinnen scheint. Hier einer davon mit "Free Pussy Riot"-Sticker. Respekt für diesen raschen Sinneswandel!
Nach einem kurzen Demonstrationszug landet das Spektakel neben der Staatsoper. Trotz eines immer größer werdenden Polizeiaufgebots will die Situation für die Fundis auch dort partout nicht besser werden.
Ein Polizeikessel soll (obwohl es auch zuvor zu keinerlei Angriffen kam) die katholischen Fundamentalist_innen vor den Sünder_innen "beschützen". Gegen den Spott der Umstehenden nutzt das natürlich wenig. Sogar die Hundestaffel wird herangezogen, obwohl von Umstehenden eigentlich explizit Löwen angefordert wurden.
Da auch die Entrückung ins Gebet auf Dauer nichts hilft, ziehen die Fundamentalist_innen inkonsequenterweise noch ab, bevor die Regenbogenparade (ihr eigentliches Ziel) überhaupt vorbeikommt. Die mittlerweile wieder einmal in absurder Zahl erschienene Polizei darf ebenfalls gehen.
Zum Abschluss noch ein Bonus-Foto: Selbst anwesende Polizist_innen werden von den Christen-Fundis misstrauisch beäugt ...