Demo"zonen"?! WTF?!


Was in einem immer authoritäreren gesellschaftlichen Klima - mit seiner millitärischen Aufrüstung und den Kampfrethoriken, dem massiven Abbau von sozialen Absicherungen, mit den Rufen nach dem "starken Mann" und seinen nationalistischen Verklärungen von Grün bis Blau - nicht fehlen darf, ist natürlich der Ruf nach Demoverboten.

Was in einem immer authoritäreren gesellschaftlichen Klima - mit seiner millitärischen Aufrüstung und den Kampfrethoriken, dem massiven Abbau von sozialen Absicherungen, mit den Rufen nach dem "starken Mann" und seinen nationalistischen Verklärungen von Grün bis Blau - nicht fehlen darf, ist natürlich der Ruf nach Demoverboten.

Denn: Demos könnten das ungetrübte Shoppingvergnügen - von jenen die es sich leisten können - stören. Oder im Heizstrahler-Gastgarten im Hippstergräzel hörbar, bei der Sauftour durch die Weihnachtsmarkt-Punsch-Standl im Weg sein. Oder gar den Eisgenuss auf der Dachterrasse vermiesen, wenn die Cops mal wieder bei ungünstiger Windrichtung einen exzessiven aber "individuellen" Pfefferspray Einsatz beschließen.

Und was ganz arg und vollkommen unverzeihlich wäre: Ein_e Autofahrer_in könnte im Stau stehen!

Immer und immer wieder kommen sie, die Versuche Demonstrationen in Wien in irgendeiner Form zu unterbinden.

Die FPÖ würde am liebsten alle emanzipatorischen linken Demos verbieten. Der ÖAMTC alle Demos, die in irgendeiner Form die freie Fahrt behindern könnten. Die Wirtschaftskammer & Co alles, was das ungetrübte Einkaufs"erlebnis" stören könnte. Da kann es in Befragungen schon mal passieren, dass mehr als 50% der Bevölkerung das Demonstrationsrecht allgemein für unnötig befindet.

Was im Rahmen einer #dasnutztjanurdemhofer Stimmung nicht fehlen darf, ist natürlich auch die Aufregung um einen Demoaufruf (von einer Gruppe, mit der keine ansatzweise emanzipatorische linke Gruppe, was zu tun haben will) gegen Hofer für den 1. Adventsamstag. Die Gelegenheit wird gleich genutzt um wieder einmal gegen Demos allgemein mobil zu machen. Da werden Ideen gesponnen, wie diese auf irgendeinen Acker am Rande der Stadt zu verbannen, oder auf die Donauinsel zu verfrachten. Es wird ernsthaft über die Einrichtung spezieller Demozonen debattiert. Hauptsache nicht sichtbar und niemand sollte in irgendeiner Form gestört werden. Vorallem nicht durch Forderungen, Protest oder gar Inhalt.

Authoritäre Tendenzen und Kommerzialisierung der Stadt gehen wieder mal Hand in Hand: Nach Bettelverboten und "racial profiling" im Rot/Grünen Wien und der Tendenz immer mehr öffentlichen Raum zum Konsumraum zu machen, wieder mal ein Vorstoß gegen Demos und Kundgebungen allgemein. "Grundrecht" hin oder her, wenns Shoppingfreuden trübt oder - in vorrauseilendem Gehorsam - "dem Hofer nützen könnte" muss es eben weg?!

Gehts doch alle Scheißen! Sicher nicht!
Die Straße gehört uns!
Weg mit den Bettelverboten und rassistischen Kontrollen! Keine Demo-"zonen" oder verbote!