28.02.2001

Selbstbestimmung für Frauen!

Seit mehr als einem Jahr ist nun die Blau/Schwarze Regierung im Amt. Entrechtung von Frauen hat sie im Programm, eine "Frauen - zurück - an den Herd"-Mentalität macht sich breit. Frauen - natürlich nur österreichische - sollen Kinder kriegen und zu Hause bleiben. Schon 1993 verdeutlichte Haider seine Einstellung zu Frauen in seinem Buch "Die Freiheit die ich meine": " Wir müssen Frauen dazu ermutigen, was ihr ureigenstes Anliegen ist, nämlich ihr Kind gross und tüchtig werden zu sehen, und sich ihm zu widmen." Klar, der Staat braucht grosse und tüchtige SoldatInnen, ArbeiterInnen, Wahlvolk ... und natürlich weitere "Reproduktionsmaschinen" - das ist die "Bestimmung", die sie für Frauen vorsehen. Österreichische Frauen sollen gebären, damit es mehr österreichische Kinder gibt ...

Mit diesem frauenfeindlichen Klima bekommen auch die schlimmsten frauenverachtenden Gruppen wie zum Beispiel Pro Life oder Human Life International (HLI) einen massiven Aufschwung. Die selbsternannten "LebensschützerInnen" trauen sich mehr und werden immer aggressiver. Frauen, die mutmasslich eine Abtreibung vornehmen lassen wollen, werden terrorisiert und sogar tätlich attackiert. Frauen, die beim "Glück in der Mutterschaft" - Wahn nicht mitspielen wollen, werden immer häufiger angefeindet und durch dieses Klima unter Druck gesetzt.

Schon im Mai 2000 schrieb Wolfgang Schüssel als Bundeskanzler in einem Brief an einen Abtreibungsgegner: "Wir haben uneingeschränkte Achtung vor dem ungeborenen Leben und lehnen Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich ab. (...) eine entsprechende Änderung der gesetzlichen Regelungen wird von der ÖVP angestrebt (...)."

Gesundheitssekretär Waneck will die Abtreibungspille Mifegyne in Österreich nicht zulassen, die ÖVP hat zwar "künstliche Befruchtung auf Krankenschein" durchgesetzt, aber z.B.: eine Vasektomie - Unterbrechung der Ei oder Samenleiter - vornehmen zu lassen wird zum Spiessrutenlauf: Mensch darf sich erst ab einem gewissen Alter diesem Eingriff unterziehen, oft müssen psychologische "Gespräche" geführt werden, ...

Herr Frauenministerin startete den nächsten Vorstoss, selbstverständlich mit Schützenhilfe der Kirche. Mit Unterstützung des Justizministers (ach nein, natürlich mit Hilfe seiner ehemaligen Kanzlei muss das heissen) versucht Pro Life, eine der wenigen Abtreibungskliniken aus einer Wohnung hinauszuklagen. Diese Wohnung wurde von Pro Life aufgekauft. Anscheinend einfach so zaubert diese Organisation ohne weiteres das Geld für Immobilien aus der Tasche, das Klima in Österreich ist derart konservativ, dass vielen potenten SpenderInnen die Unterstützung von Pro Life offensichtlich sehr wichtig ist ... Über 11 Millionen Schilling (nach eigenen Angaben) kassieren sie pro Jahr, ein Teil davon kommt von der katholischen Kirche. Diese ist auch, neben der ÖVP, der stärkste und einflussreichste Partner, den die AbtreibungsgegnerInnen haben. Seit Bestehen zeigt die Institution Kirche, was sie von Frauen hält.

Weihbischhof Laun fordert eine Bestrafung im Falle einer Abtreibung und schreibt in seinem Buch "Das Kind": "Eine Bestrafung kann der Frau wesentlich bei der Aufarbeitung helfen". (!!!) Weiters sieht er eine "Schutzfunktion" durch die Strafe: "Niemand könne mehr öffentlich für Abtreibung eintreten (...). Väter könnten ihr Kind leichter retten, wenn es die Mutter abtreiben lassen will." Laun und Co fordern im Klartext, dass Frauen nicht einmal über ihren eigenen Körper entscheiden, geschweige denn für ihre Anliegen eintreten dürfen!

Pro Life tritt nicht nur gegen Abtreibung auf, sondern ist auch gegen jegliche Art von Verhütung. Für Pro Life und andere gibt es keine Selbstbestimmung der Frau!

Bekämpfen wir Frauenfeindlichkeit - immer und überall!

{rosa antifa wien}

Wir fordern:

Sofortige allgemeine Zulassung von Mifegyne!
Abtreibung auf Krankenschein!
Vasektomie möglich ab 18!
Sofortige Enteignung aller Kirchengüter!
Rücktritt des Herrn Frauenministerin!
Rücktritt der Regierung(en)!
Alle Verhütungsmittel gratis!
Jagen wir die Kerzerlbeter zum Teufel!