Support the Budapest Pride 2012
Auch heuer wird es von der radicalqueer-Vernetzung wieder einen Bus aus Wien zur Budapest Pride am 7. Juli geben.
Anmeldungen
Für eine verbindliche und möglichst frühe Anmeldung für einen Busplatz bitte ein Mail an queerfem@radicalqueer.net - mit Betreff [Budapestpride] - senden
Flyer
Zum Ausdrucken und Verteilen gibt es hier eine pdf Vorlage:
Termine
23. Juni: Info-Veranstaltung mit Organistator_innen der Budapest Pride
um 20:00 in der w23 / Wipplingerstraße 23, 1010 Wien
5. Juli: Vorbereitungstreffen für die gemeinsame Anreise
um 19:00 in der w23 / Wipplingerstraße 23, 1010 Wien
7. Juli: Bus zur Budapest Pride mit Abfahrt beim Westbahnhof
Der vollständige Aufruf im Zitat:
Budapest Pride 2012
Die Budapest Pride findet heuer am 7. Juli statt. Von Wien aus organisiert die Gruppe radicalqueer einen Bus nach Budapest, um die gemeinsame Anreise von Aktivist*innen zur Parade zu ermöglichen. Die diesjährige Veranstaltungswoche, die mit der Budapest Pride abschließt, soll besonders Marginalisierungen in der Community ansprechen.
Yes, we are promoting homosexuality
Dieses Anliegen teilen wir und möchten durch unsere Teilnahme an der Budapest Pride unsere Unterstützung zeigen – gerade auch weil sowohl Regierungsmaßnahmen als auch die Stimmung in der Bevölkerung und martialisches Aufmarschieren paramilitärischer Gruppen Homophobie und Transphobie schüren, gesetzlich verankern und tatkräftig umsetzen.
In der Anfang 2012 in Kraft getretenen neuen Verfassung wurde u. a. das Bekenntnis zur Familie in die Präambel aufgenommen. Sexualität soll dem heterosexuellen Schlafzimmer zugewiesen werden und der Reproduktion dienen. Ein Abgeordneter der rechtsextremen Jobbik brachte gar noch einen Gesetzesentwurf ein, wonach die „Werbung für Homosexualität“ in der Öffentlichkeit wie in St. Petersburg unter Strafe stellen soll. Ende Juni finden die Eurogames, ein schwul-lesbisches Sportereignis, zum ersten Mal in Budapest statt. Jobbik Chef Gábor Vona bezeichnete sie als „Ende der Welt“ und warnte vor der großen Ansammlung an Homosexuellen. Auch der FIDESZ-Bürgermeister stellt sich offen gegen die Veranstaltung.
Besonders besorgniserregend ist aber auch der antisemitische und antiziganistische Aufschwung in Ungarn. Paramilitärische Einheiten patrouillieren trotz Verbots in Dörfern, in denen viele Roma leben, ein rassistisch motiviertes Beschäftigungsgesetz erlaubt Zwangsarbeit von Arbeitslosen.
Auch in den letzten Jahren …
… konnte die Budapest Pride nicht ungestört verlaufen, sondern war auf massiven Polizeischutz und Securitys angewiesen. Abgeschirmt von rechtsextremen und anderen homo- und transphoben Gegendemonstration(en) wurde die Pride durch ein Spalier von Polizei und Tretgittern geschleust. So konnten in den letzten Jahren Angriffe auf die Parade selbst verhindert werden. Jedoch kam es nichtsdestotrotz zu Angriffen auf Parade-Teilnehmer*innen nach dem Verlassen der Demo. Die Gruppe aus Wien musste beim Weggehen Richtung Bus mit Mitgliedern der faschistischen Organisation HVIM Bekanntschaft machen, wobei niemand verletzt wurde. Allerdings verdrehten die Angreifer*innen die Tatsachen und erstatteten Anzeige gegen zwei der Wiener Aktivist*innen. Das Verfahren läuft noch.
Wir kommen trotzdem wieder
Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Teilnahme an der Parade leider kein Urlaubsausflug ist, sondern guter Vorbereitung bedarf. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir auf Vorsichtsmaßnahmen verzichten. Deshalb laden wir zu einer Diskussionsveranstaltung mit Aktivist*innen aus Budapest am 23. Juni ein. Des Weiteren wird es am 5. Juli ein verbindliches Treffen für alle geben, die gerne mit dem Bus mitfahren möchten – dieses dient vor allem der Informationsvermittlung und Vorbereitung für die Parade selbst.