Mädelsache Deutschnationalismus

Vortrag und Diskussion in Kooperation mit dem que[e]r

Wann?
Mittwoch, 07.05.2014 20:00

Wo?
W23, Wipplingerstr. 23, 1010 Wien

Im deutschsprachigen Raum gibt es rund 900 Studentenverbindungen mit etwa 150.000 Mitgliedern. Seitdem Frauen an den Universitäten zugelassen wurden, ist das Privileg, sich in elitären Zusammenschlüssen zu organisieren, jedoch nicht mehr ausschließlich Männern vorbehalten.
Auch in Österreich existieren aktuell etwa 30 Studentinnenverbindungen, die Mehrheit davon christlich. Während bei diesen immer wieder versucht wurde, gemischte Verbindungen zu gründen sind Mädelschaften hingegen das Ergebnis des strikt dualen Geschlechtermodells, das in burschenschaftlichen Kreisen verfochten wird. Frauen dürfen demnach im männlichen Verbindungsleben nur an ausgewählten Veranstaltungen teilnehmen und übernehmen selbst nur vermeintliche Frauenaufgaben, z.B. die Organisation von Brauchtumsabenden und als standesgemäße Tanzpartnerinnen.
Mädelschaften haben zwar weniger Einfluss als ihre männlichen Kollegen, stehen diesen aber ideologisch um nichts nach: Wahlsprüche wie "Gedenke, daß du eine deutsche Frau bist." oder das Publizieren rechtsextremer, antifeministischer und homophober Texte zeigen, dass Mitglieder von Mädelschaften nicht - sexistische Denkweisen fortsetzend - unterschätzt werden dürfen.