Informationen zu Röszke

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Achtung! 14.9.2015: Das Lager in #Röszke wurde geräumt. Polizei und Millitär bereiten die komplette Schließung der Grenze vor. Untenstehende Informationen sind also nicht mehr aktuell.
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Infos aus Röszke unter anderem von @resistenc_ia, @MigSzolCsop, @Fluchthilfeat und @nofrontexvienna

Berichte über die Situation aus Ungarn: Twitter Liste

Menschen, die in Wien benötigte Sachen sammeln und Fahrten organisieren/koordinieren auf Facebook 

In Röszke werden dringend Unterstützer_innen gebraucht, die auch mehrere Tage bleiben können. Es sind zuwenige und die wenigen sind erschöpft.

• Sachen für Röszke bitte im Depot in Szeged abliefern.
• Nehmt Stirn- u Taschenlampen, Desinfektionsmittel für die Hände und ganz warme Kleidung mit. Es ist vor allem in der Nacht wirklich kalt!
• Es gibt immer wieder Kontrollen durch die Polizei rund um das Lager in Röszke. Dabei werden sowohl Autos als auch Refugees kontrolliert. Immer wieder werden Refugees auch am Bahnhof in Szeged kontrolliert (und mit Bussen zum Lager zurückgebracht)
• Haltet euch am Laufenden über Kontrollen, politische Entwicklungen und was wo gebraucht wird!
• Busse von Szeged nach Budapest kosten 3400 Forint (ca. 12 Euro) - Es fahren die Buslinien 600 und 1100 nach Budapest

Fahrpläne Linie 1100 Szeged -> Budapest 

Fahrplan Linie 600 Röszke -> Szeged -> Budapest 

Koordinaten vom Busbahnhof Szeged 

Koordinaten Bahnhof Szeged 

FAQ von Migszol über die Lage in Röszke und über die Möglichkeiten zu helfen

1. Wie viele kommen nach Röszke?

Antwort: Täglich kommen mehrere Hundert, oder sogar mehrere Tausend Schutzsuchende über Serbien nach Ungarn.

2. Was passiert mit ihnen, nachdem sie die ungarisch-serbische Grenze passiert haben?

Antwort: Es gibt ein dreistufiges System:

• Personen, die die Grenze passieren, werden festgehalten und müssen an „Sammelstellen“ darauf warten, dass sie zu den Registrierungsstellen gebracht werden. Eine Sammelstelle ist ein Areal in der Peripherie bzw. auf einem Feld. In der Sammelstelle von Röszke gibt es 2 oder 3 mobile Toiletten, aber in der Sammelstelle von Ásotthalom beispielsweise gar keine.

• Gemeinsame Sammelstellen (das ist das neue Röszke 2): Hierher werden die Menschen aus den grenznahen Sammelstellen gebracht. Hier müssen sie darauf warten, dass sie zur Registrierungsstelle gebracht werden. Das ist ein umzäuntes Areal, aber kein Lager (zumindest nicht nach der offiziellen Bezeichnung)

• Registrierungslager (das ist das alte Lager Röszke, der Hangar). Es werden nicht alle hiergebracht, es gibt welche, die von der Sammelstelle in geschlossenen Bussen nach Békéscsaba oder in andere Außenstellen des BÁH (Amt für Einwanderung und Staatsbürgerschaft) gebracht werden und die dort registriert werden.

3. Wo übernachten die Schutzsuchenden? Bekommen sie genug Nahrungsmittel, Wasser oder Decken?

Antwort: Wer in den Hangar kommt oder wer ein Zelt erhalten konnte, schläft dort, wer nicht, schläft unter freiem Himmel.

Derzeit gibt es genug Decken, Schlafsäcke, meistens gibt es auch genügend Nahrungsmittel.

4. Wie hilft Migszol (Migrant Solidarity Group)? Wie kommen die Spenden, die an Migszol übergeben werden, bei den Flüchtlingen an?

Antwort: MigSzol

• teilt an den Sammelstellen Nahrungsmittel und Decken (Schlafsäcke / Isomatten) aus und gewährleistet Hilfe bei Bedarf

• Innerhalb von Röszke 2 (ist umzäunt) hat MigSzol eine Station. Dort teilen die Helfer von MigSzol Spenden aus

• Röszke 1 (Hangar) darf MigSzol nicht betreten, aus diesem Grund werden hier die Spenden an die Behörden übergeben. Diese teilen sie dann aus. Kontaktpersonen, die bei Familienzusammenführungen tätig sind, dürfen auch in dieses Lager.

5. Gibt es Möglichkeiten, jenen Personen zu helfen, die sich in nicht umzäunten Gebieten befinden?

Antwort: Mit Nahrungsmitteln und Decken können wir ihnen am meisten helfen. Bei Bedarf können wir ihnen auch medizinische Hilfe zur Verfügung stellen.

6. Gibt es Personen, die zu Fuß oder per Bahn unregistriert nach Budapest/ in den Westen gelangen?

Antwort: Natürlich gibt es auch solche Personen. Es gibt Lücken, sogar ganze Schluchten im System. Sie versuchen diese zu nutzen, wo es nur geht. Aber das sind keine größeren Gruppen, sondern ein paar Dutzend Menschen.

(An anderen Stellen in Ungarn können mehrere hundert/tausend Menschen zu Fuß am Straßenrand unterwegs sein, aber sie wurden in den meisten Fällen bereits vorher irgendwo registriert)

7. Werden die gebrauchten Decken und Matratzen wieder eingesammelt?

Antwort: Ja, die Decken, die Schlafsäcke werden gereinigt. Die Isomatten können nicht gereinigt/sterilisiert werden, deswegen sind sie wirklich Einweggegenstände und müssen vernichtet werden. Es gibt Dinge, die laut den offiziellen Gesundheitsregelungen vernichtet werden müssen. Wenn man diese Regelungen bezüglich gefährlicher Abfälle nicht einhielte, würde man von der Hilfsarbeit ausgeschlossen werden.

8. Was für Hilfe wird in Röszke gebraucht, beziehungsweise wie kann man die Arbeit der MigSzol in Szeged unterstützen?

Antwort: Das ändert sich laufend. Es sollen jene Personen kommen, die bereit sind, alle Arten von Arbeiten zu übernehmen, die gerade gebraucht werden - angefangen von Ladetätigkeiten für Lastwagenlieferungen bis hin zum Einsammeln von Mist.

DolmetscherInnen und auch HelferInnen für einfache manuelle Tätigkeiten, wie beispielsweise Decken einsammeln, werden immer gebraucht. Die Leute aus Szeged wissen, wo man sie reinigen lässt, dafür sollte man keine Privataktionen unternehmen, aber für das Einsammeln werden immer helfende Hände gebraucht. Jene Personen, die beim Einsammeln von Mist helfen möchten, sollten geschlossene Schuhe (noch besser Gummistiefel), Mundschutz und Gummihandschuhe tragen. Gummistiefel sind bei der derzeitigen Wetterlage sehr praktisch.

9. Besteht Bedarf für Spenden und was wird gebraucht?

Antwort: Es besteht Bedarf. Was gebraucht wird, ändert sich laufend. Derzeit werden vor allem Gummistiefel, Regenmäntel, Jacken benötigt. Wir können schwer sagen, was in ein paar Tagen gebraucht wird, da laufend Lieferungen eintreffen und erst bei deren Einschlichten stellt sich meist heraus, was noch fehlt und wovon es genug gibt.