Pro Choice is ois! Broschüre
Die Broschüre "Pro Choice is ois!" der Infoladen-Frauen* aus Salzburg gibt es als pdf zum Download. Die Broschüre ist ein Diskussionsbeitrag zur aktuellen Debatte um reproduktive Rechte aus linksradikaler Sicht.
Vorwort der Broschüre "Pro Choice is ois!"
"WIR SINDS, die Infoladen-Frauen* aus Salzburg. Jahrelang schlagen wir uns nun mit fundamentalistischen AbtreibungsgegnerInnen rum. In Salzburg, ein Erzbistum und Brutbecken für alle religiösen und möglichen Sekten, religiös-fundamentalistischen Gruppen, gibt es doch erbitterten Widerstand. Viele Aktionen und Demos machen den Fundis hier sprichwörtlich und tatsächlich die Hölle heiß. Wir, von den FeindInnen als “Kultur des Todes” betitelt, wollen mit dieser Broschüre “Pro-Choice is ois!” einen Diskussionsbeitrag zur aktuellen Debatte um reproduktive Rechte aus linksradikaler Sicht geben. Sie ist ein Ergebnis aus unseren jahrelangen Erfahrungen mit den Fundis. Wir sind keineswegs Expertinnen, und wollen dies gar nicht sein. Wir erhoffen uns, dass dieser Beitrag erstens Gruppen in anderen Städten dazu mobilisiert, gegen “ihre” organisierten AbtreibungsgegnerInnen vor Ort aktiv zu werden und sich bei Pro-Choice-Aktionen zu beteiligen. Zweitens erhoffen wir uns eine Vernetzung und Austausch mit anderen Pro- Choice-Gruppen. Drittens wollen wir Anregungen und Kritik. Ja, das meinen wir ernst! Wenn wir über Pro-Choice schreiben, beinhaltet dies wirklich viele Themen.
Wir hoffen, dass wir viele in dieser Broschüre ausformulieren oder zumindest anschneiden konnten. Doch wir sind keine Repräsentantinnen von Personen, die ebenfalls von der Propaganda der Fundis betroffen sind. Wir sind eine ziemlich homogene Gruppe, wir sind beispielsweise keine People of Color, noch sind Trans*personen an der Herstellung der Broschüre beteiligt gewesen. Deshalb wollen wir in der Broschüre einerseits niemanden ausklammern oder zum Verschwinden bringen, aber gleichzeitig können wir nur bedingt darüber reden, was diese Personen / euch betrifft. Wir wollen keine Stellvertreterinnen sein, sondern in der Auseinandersetzung zu möglichen gemeinsamen Schnittpunkten, Aktionen … kommen. Deshalb ist der Aufruf zur Kritik und weiteren Diskussionsbeiträgen absolut ernst gemeint! Wir sind wissbegierig und lernbereit! Wie das nunmal so ist, frisst das Herstellen einer solchen Broschüre viel Zeit. Wir haben uns sehr viel vorgenommen, vieles geschafft, und weniges nicht. Deshalb fehlt beispielsweise eine ausführliche Auseinandersetzung mit den Verbindungen zwischen den Parteien (in Österreich) und den organisierten fundamentalistischen AbtreibungsgegnerInnen. Sofern Beiträge eintrudeln, würden wir gerne eine weitere Auflage rausbringen und dabei auch versäumte Themen nachholen.
Nun zur Broschüre selbst: diese darf gerne kopiert und verteilt werden! Zuerst gehen wir darauf ein wogegen wir kämpfen, was alle möglichen Zumutungen des hetero-normativen Alltags in einer kapitalistischen Gesellschaft beinhalten soll. Wofür wir kämpfen, versuchen wir im zweiten Kapitel auszuformulieren. Anschließend wollen wir die relevanten Anti-Choice-Gruppen, die in Salzburg aktiv sind, darstellen und einige ihrer wichtigsten Personen und Methoden nennen. Bei dem Kapitel “Verbündete, Mitstreiter_innen, Solidaritäten” gehen wir auf (potentiell) solidarische Gruppen, Personen und Bewegungen ein und ver orten unseren Kampf hier in Salzburg in der radikalen Linken. Dann gibt’s noch einen kleinen Abriss der bisherigen Proteste in Salzburg und einen Diskussionsbeitrag zu Aktionsformen. Abschließend kommen Lesetipps und Links und ein Glossar (die Begriffe, die im Glossar erklärt werden, sind im Text gekennzeichnet)."
Quelle: Infoladen Salzburg