Völkische Schulterschlüsse brechen!
Gegen das rechtsextreme "Europäische Forum" am 29. Oktober 2016 in Linz
Hier der Aufruftext von noEFLinz
Quelle: noEFLinz.noblogs.org
Völkische Schulterschlüsse brechen!
Zum letzten Wochenende im Oktober mobilisiert ein breites Bündnis verschiedenster rechtsextremer Organisationen nach Linz. "Kongress der Verteidiger Europas" nennen sie sich. Eine "Leistungsschau der aktuellen konservativen Kräfte" wollen sie sein.
Apologet*innen des Hasses, Wegbereiter*innen zukünftiger Pogrome und der Barbarei nennen wir sie!
Ihr Kongress: Ein Sammelbecken, in dem sich hohe Funktionäre der Freiheitlichen Partei Österreichs, Kader völkischer Burschenschaften, faschistische & neonazistische Verleger*innen, "Identitäre" und andere rechtsextreme Aktivist*innen sowie pro-russische Propagandist*innen gegenseitig in trauter Gemeinschaft die Hände reichen. Differenziert in den Ideologien. Vereint im Hass.
Linz 2016: Ein Stelldichein all der Kräfte, die die jüngsten fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Deutschland nicht nur kollektiv bejubelten, sondern durch ihre Tätigkeiten erst ermöglichten! Der Name des Kongresses, "Verteidiger Europas", ist nicht nur eine Provokation, sondern ideologische Schnittmenge aller teilnehmenden Organisationen und Akteuer*innen.
Die extreme Rechte sieht sich im Krieg
einem Krieg, der sich vordergründig gegen Asylsuchende richtet, in seinem Kern aber ein Kampf gegen die Freiheit eines und einer jeden von uns ist. Ihr Feind: Die Emanzipation.
Von Anders Breivik, über die Identitären, zu den Schriften der Verlage Antaois und Ares führt eine blutgetränkte Verbindungslinie: Sie alle sehen sich als erste und zugleich letzte Reihe in diesem dystopischen Kampf und sie wollen ihn gewinnen – koste es, was es wolle
In Linz versammelt sich, federführend organisiert durch das Magazin InfoDirekt und das Onlineportal Unzensuriert sowie durch massive Unterstützung der völkischen Burschenschaft Arminia Czernowitz, die extreme Rechte. Sie hat durch massive Wahlerfolge, medialen Hype um die Aktionen der "Identitären Bewegung", starke finanzielle Unterstützung und die breite gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber menschenverachtenden Positionen und Ideologien, zu einem starken Selbstbewusstsein gefunden.
Schon lange geht es diesen Gruppen und Organisationen nicht mehr um demokratisch gewählte Mehrheiten in Parlamenten oder den "Kampf um die Straße". Was sie wollen ist ein blutiger Kampf gegen alles, was sie als fremd empfinden. Dieser zeigt sich in den mörderischen Vertreibungen, durchgeführt von Grenzschützer*innen, legitimiert durch rassistische Gesetzgebung in den Parlamenten, bis hin zu direkten Angriffen aller Andersdenkenden in den Straßen.
Linz ist für diese fanatisierten Rechtsextremen nicht nur "ein Treffen mit Reden und allerlei Begleitprogram": Es ist eine lautgebrüllte Kampfansage in das Gesicht all derer, die Widerstand leisten.
Es ist ein brutaler Versuch der Einschüchterung jener Menschen, die all den Umständen zum Trotz noch an eine Welt glauben, in der Gesellschaft nicht durch exzessive kapitalistische Ausbeutung der Individuuen, völkische Phantasiegebilde, Blut, Boden und erdachte Nationalgrenzen definiert wird.
Schlicht: Eine Welt, in der Menschlichkeit möglich ist.
Das Ziel der Rechtsextremen in Linz ist ein Simples: Sie wollen eine noch bessere Vernetzung zwischen alten parlamentarischen und außerparlamentarischen Eliten des rechtsextremen Spektrums und neuen Organisationen und Aktivist*innen. Diesen Schulterschluss wollen sie stilvoll in den Redoutensäälen des Landes Oberösterreich zur Schau stellen. So einfach, so ekelhaft
In Linz werden die Netzwerke geknüpft und die Strategien gesponnen, die in den kommenden Monaten den Hass und die Wut bewusst schüren werden, welche erst jüngst in Deutschland zu rassistischen Ausschreitungen geführt haben. Sie wollen die Eskalation der Gewalt und sie wollen sie jetzt!
Es sind Zeiten wie diese und Ereignisse wie die Konferenz in Linz, in denen antifaschistischer Widerstand keiner umschweifenden Erklärung und keiner langen Rechtfertigung mehr bedarf. Es sind diese Zeiten, in denen es gilt, sich den hasserfüllten Apologet*innen einer neuen völkischen Ordnung entgegenzustellen. Kommt deshalb am 29.10. nach Linz und beteiligt euch an den antifaschistischen Protesten!
Wir sind es, die ihnen zeigen müssen, dass weder in Linz, noch in Wien, noch in Köln und an keinem Ort dieser Welt Platz ist für ihre Ideologien.
Wir sind es, die ihnen zeigen, dass es Menschen gibt, die immer dort sein werden, wo sie versuchen, ihre Saat des Hasses zu säen!
Wir sind es, die nicht müde werden, alle über das wahre Gesicht ihrer Barbarei aufzuklären!
Wir sind es, die ihren Kongress in Linz zum Desaster machen werden!
Wir sind es, die ihren völkischen Schulterschluss brechen werden!